Zitat

Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.
- Albert Einstein

www.pixelio.de, Fotograf: Marco Barnebeck

Gesprächscafé VII, Thema: Freundschaft

„Ohne Freundschaft ist der Mensch arm“, betont Maher Fakhoury von der Vereinigung der Freunde Palästinas gleich zu Anfang unseres letzten Gesprächscafés am 29. Mai 2008.
Er war einer unserer beiden Gäste. Als zweite Gastdiskutantin war Maud Dubois aus Frankreich, die gerade ihren Europäischen Freiwilligendienst in Magdeburg leistet, eingeladen.
Maher Fakhoury, ein im Libanon aufgewachsener Palästinenser, kam zum Studium nah Deutschland und lebt seitdem hier.
Maud Dubois, die uns am Ende der Veranstaltung mit einem kleinen französischem Liedchen namens „San Francisco“ von Maxime Le Forestier, gespielt auf der Ukulele beglückte, stammt aus der Nähe von Strasbourg.
Der Einstieg wurde traditionell mit der Umfrage vollzogen, die auf den Straßen Magdeburgs durchgeführt worden war. Danach versuchten wir gleich eine Definition für Freundschaft zu finden, wobei wir feststellen mussten, dass das ziemlich schwer ist. Wikipedia bietet folgende allgemeine Definition: „Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen zwei Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt.“ Doch Maher Fakhoury betonte, dass Freundschaft mehr eine Gefühlssache ist und immer mit auf die Wahrheit angewiesen.
Für Maud Dubois bekam, vor allem durch ihren langen Auslandsaufenthalt, das Thema Freundschaftspflege eine ganz neue Wertigkeit: Um Freundschaft muss man sich kümmern, denn sie ist „wie eine Pflanze“. Sind dazu regelmäßige Treffen nötig, reicht Schriftverkehr oder bleibt Freundschaft einfach im Kopf und man muss sich gar nicht so sehr kümmern? Mal so und mal so, wird das sein. Dabei kommt ebenfalls die Frage auf: Ist die Zeit ein Faktor, der Freundschaft beeinflusst, oder nicht? Offensichtlich ist, Freunde begleiten einen eine bestimmte Zeit lang, kommen und gehen, manche bleiben, andere nicht. Außerdem ist zu beobachten, dass man in jungen Jahren in der Regel viel mehr Freunde hat, als wenn man älter geworden ist. Warum ist das so? Aus dem Publikum kam gleich der Einwurf, es läge an den schlechten Erfahrungen, die man im Laufe des Lebens mit „falschen Freunden“ macht, außerdem würde es immer schwieriger werden, Freundschaften aufzubauen. Sicher ist, dass die kindliche Offenheit im Alter nachlässt und dass Freundschaften aufbauen viel Arbeit bedeutet, aber auch, dass so was sicher sehr individuell verschieden ist. Sicher gibt es auch alte Menschen mit vielen Freunden und Kinder mit wenigen.
Doch was macht Freundschaft eigentlich aus? Ein wahrer Freund, sollte immer helfen, wenn man Hilfe braucht, er sollte für einen da sein und zuhören. Außerdem sollte er Vertrauen haben und man sollte ihm vertrauen können, dabei sind natürlich Glaubwürdigkeit und Wahrheit unabdinglich. Ganz einfach gesagt bedeutet Freundschaft Geben und Nehmen ohne dass man rechnet. Ein Freund muss gar nichts, man darf nichts von ihm erwarten (außer Vertrauen und Treue vielleicht), sonst ist es keine Freundschaft mehr.
Doch was nun ist der Unterschied zwischen einer Partner- und einer Freundschaft? Ist eine Partnerschaft automatisch eine Freundschaft? Ist mein Partner mein bester Freund? Nein, war die Grundessenz der Antworten, denn vom Partner erwartet man etwas, vom Freund sollte man nichts erwarten. Ein weiterer Punkt ist folgender: Partnerschaften trennen sich selten im Guten und meist für immer und endgültig, während ein Freund oft ein guter Bekannter bleibt.
An einer anderen Sache scheiden sich die Geister: Freundschaft zwischen den Geschlechtern. Die eine Seite behauptet, es ist gleichzeitig möglich und bereichernd, denn man erreicht mehr Austausch, die andere Seite hält dagegen, „wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern“ bzw. unter Frauen.
Ein ganz wichtiger Punkt: Wie entsteht eigentlich Freundschaft? Die Sympathie ist wichtig, natürlich; und „Bekanntschaft ist die Grundlage für Freundschaft“, wie Maher Fakhoury bemerkte; aber muss sich zwingend zuerst eine Bekanntschaft entwickeln und daraus dann eine Freundschaft, oder geht es auch ohne diesen Zwischenschritt, wenn zum Beispiel die so genannte „Seelenverwandtschaft“ vorliegt? Geklärt ist nur, das natürliche und menschliche Streben nach Liebe und Anerkennung bewirkt die Suche nach Freunden.
Alles in allem, kann man sagen, Freundschaft hat Seltenheitswert. Freundschaft ist unabhängig von der Zeit, von Nutzen, Erwartungen und Treffen; „Freundschaft ist das, was ein Leben lebenswert und vollständig macht“, so Yvonne Hollmann.

- Was bedeutet Freundschaft für dich?
- Ist Freundschaft kulturabhängig?
- Was fällt dir zum Begriff „Freundschaft“ ein?
- Gibt es "wahre Freundschaft" und was ist dann demzufolge falsche Freundschaft?
- Muss ein "wahrer Freund" bestimmte Eigenschaften mitbringen?
- Was ist von dem Begriff „Geschäftsfreunde“ zu halten?
- Wo findet man die besten Freunde?
- Was wären wir ohne Freunde?
- Woran erkennt man den „wahren“ Freund?

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