"Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl!", singt Herbert Grönemeyer. Und genau diesem Thema widmete sich das Gesprächscafé „Mein Name ist Mensch“ am Donnerstag, den 24. April 2008 im einewelt haus Magdeburg: Heimat.
Dazu wurden die Gäste Bianka Mopita, die mit ihrer Familie 7 Jahre lang in Brazzaville/Kongo lebte und Olga Genrich, die als Ehefrau eines Spätaussiedlers 2002 mit ihren beiden Kindern aus Kasachstan nach MD zog, eingeladen.
Der Einstig traditionell: Die Umfrage unter Magdeburgern auf DVD.
Für beide Gastdiskutantinnen hat Heimat durch ihre Biografie von jeher eine besondere Bedeutung.
Fühlte sich Bianka Mopita gleich vom ersten Moment an zu Hause in
Brazzaville, einfach weil sie sofort willkommen war und freundlich aufgenommen wurde, hatte Olga Genrich im ersten Jahr Schwierigkeiten, Deutschland als ihre neue Heimat zu betrachten, doch jetzt fühlt sie sich hier heimisch und nicht mehr in Kasachstan.
Doch trotz des Heimatgefühls hatte es auch Bianka Mopita nicht leicht in den ersten Wochen, schließlich fehlten ihr selbst zum Einkaufen die nötigen Sprachkenntnisse.
Olga Genrich dagegen hatte Verwandte in Deutschland mit denen sie in ihrer Muttersprache sprechen konnte, zu denen sie aber auch erst Verbindungen aufbauen musste.
Wichtig für ein Heimatgefühl sind also vor allem: Das soziale Netzwerk aus Freunden, Verwandten, Arbeitskollegen; die Sprache; Kultur, Bräuche, Lieder, Essen; Landschaft, Wetter, Klima; Gerüche; weniger Orte. Natürlich setzt jeder seine Schwerpunkte wo anders.
Nun, wieder in Deutschland, fehlt Bianka Mopita die Sonne, die herzliche Gastfreundschaft und die große Nähe zwischen den Menschen, im Kongo vermisste sie den Frühling.
Den Kindern der beiden mehrfachen Müttern wurde es nicht leicht gemacht, doch erstaunlicherweise, gewöhnen sich Kinder anscheinend viel schneller an eine neue Heimat, als Erwachsene, wie beide erleben durften. Der Sohn Bianka Mopitas, der bei ihrer Ausreise aus der DDR erst ein Jahr alt war, entschied sich später, nach ihrer Rückkehr (1992), für seine Heimat im Kongo.Ein anderer wichtiger Punkt beim Heimatgefühl ist sicher der Arbeitsplatz. Hat man einen, fühlt man sich sicher gleich viel wohler und integrierter, damit auch heimischer in der neuen Umgebung. Olga Genrich konnte ihren Traumjob Lehrerin nicht wieder aufnehmen, Bianka Mopita gelang das Kunststück nach einiger Zeit, im Kongo wieder als Zahntechnikerin zu arbeiten.
Was bedeutet Heimat für dich?
Für was würdest du deine Heimat aufgeben?
Fühlst du dich in Magdeburg zu Hause?
Wo fühlst du dich zu Hause?
Was fällt dir zum Begriff „Heimat“ ein?
Kann man sich auch an zwei Orten gleichzeitig heimisch fühlen?
Würdest du lieber in einem anderen Land leben? Warum/Warum nicht?
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Zitat
Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.
- Albert Einstein
- Albert Einstein
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