Wer kennt sie nicht, Ratgeber wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“, Wörterbücher „Deutsch – Frau, Frau - Deutsch“ und nicht zuletzt Fernsehsendungen wie die von Mario Barth.
Alle beschäftigen sich mit Klischees rund um das Thema „Typisch Mann – Typisch Frau“.
Auch wir wollten am Donnerstag, den 20.03.2008 im einewelt haus herausfinden: Was ist dran an den Klischees der Einpark- und Zuhörfähigkeiten von Frau und Mann? Sind die vermeintlichen Unterschiede unwiderruflich evolutionär mitgegeben oder ist alles eine Frage der Erziehung? Sind das überhaupt die Fragen, die uns zu den (Ab)gründen der Geschlechterverhältnisse führen, Aufschluss geben bzw. weiterhelfen?
Dazu waren Valerija Manjuk und Lothar Schirmer eingeladen.
Erstere flüchtete 1994 als 16-Jährige auf Grund ihrer jüdischen Abstammung aus Moskau nach Deutschland, studierte Soziologie und Politik und arbeitet heute beim Flüchtlingsrat und im jüdisch-soziokulturellem Zentrum.
Letzterer ist uns als Kriminalhauptkommissar bekannt und als Moderator des Weltbürgerfestes bzw. der Eröffnungsveranstaltung der Interkulturellen Woche.
Den Einstieg vollzogen wir traditionell mit einer kleinen Umfrage unter magdeburger Passanten.
Schnell war eine rege Diskussion im Gange, nicht nur unter Moderation und Gästen, auch aus dem Publikum kamen viele Einwürfe.
Gleich zu Anfang entbrannte ein Disput über das Thema, worüber sich auch die Experten streiten: Ist die Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau bedingt durch einen unterschiedlichen Gehirnaufbau oder durch Erziehung?
Nachweisen lassen sich ungefähr ein Dutzend anatomische Unterschiede im Aufbau des weiblichen und männlichen Gehirns, behaupten die einen. Aber es spricht auch viel dafür, dass ebenso unterschiedliche hormonelle Faktoren eine Rolle spielen, schreibt gesundheit.de (Quelle: MEDI-NETZ).
Andere Quellen schreiben wieder etwas ganz anderes: Die Erziehung und das Umfeld sollte man nicht außen vor lassen. Nicht umsonst sagt man: Jungs werden zu Männern erzogen und Mädchen zu Frauen. Das fängt an bei der Stramplerfarbe, rosa für Mädchen, blau für Jungs, und setzt sich fort mit Spielzeug, also Autos für Jungs und Puppen für Mädchen...
Und letztendlich binden Klischees, schließlich verlangt „die Gesellschaft“, vor allem durch tradierte Verhaltensweisen, von der Frau zu sein, wie eine Frau, und von einem Mann zu sein, wie ein Mann. Wer vertraut sich lieber einer Mechanikerin an, als einem Mechaniker? Wem kommt ein offensichtlich geschminkter Mann nicht komisch vor? Am Ende ist es jedenfalls einfacher, ein Klischee zu bedienen, als mit aller Kraft zu versuchen, nicht „typisch“ zu sein. Man fühlt sich auch sicher in seiner Geschlechterrolle, wenn man sie total bedient.
Manche Unterschiede lassen sich wissenschaftlich nachweisen, zum Beispiel nimmt man an, dass die Frau ein breiteres Gesichtsfeld hat, weil Frauen statistisch mehr Auffahrunfälle verursachen, Männer mehr Unfälle an Kreuzungen, als das jeweilige Gegengeschlecht. Auch in der Kommunikationsstrategie lassen sich Unterschiede feststellen.
Aber: Unterschiede bereichern und man sollte sie akzeptieren, jedoch nicht überbewerten. Und wenn man um die Unterschiede weiß, versteht man sich auch besser – dazu sind Klischees vielleicht auch gut - um sich zu verstehen. Außerdem lässt sich noch hinzufügen, dass man Frauen und Männer gleichwertig, aber nicht gleich behandeln sollte, meinte auch Lothar Schirmer. Und am Ende darf man nicht verallgemeinern: Einzelne bedienen einzelne Klischees.
Wie sieht es in Zukunft aus? Werden sich Klischees auflösen, oder weniger Bedeutung haben? Oder werden neue Klischees die alten verdrängen?
Durch Bildung und Erziehung müsste man eine gleichrangigere und verständnisvollere Behandlung der Geschlechter auf alle Fälle umsetzten können, es ist nur eine Frage der Zeit...
Die Soziologin Valerija Manjuk ist jedenfalls davon überzeugt, dass man Selbstbewusstsein erziehen muss, nicht das Geschlecht und man so Klischees auflösen kann. Inwieweit das umsetzbar ist, bleibt jedem selbst überlassen...
Welche Typisch Mann - typisch Frau-Klischees finden Sie zutreffend, welche nervend? Brauchen wir sie - die Klischees? Spielt es eine Rolle für Sie, Mann oder Frau zu sein? Wieso und weshalb? Was wäre anders gelaufen, wären Sie im anderen Geschlecht geboren worden? Wie ist’s in der Zukunft um Klischees bestellt?
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Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.
- Albert Einstein
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6 Kommentare:
Tja, was kann man noch sagen?????????
Ich bin schon ganz gespannt auf morgen und auf die Klischees, die noch ans Tageslicht kommen werden...muaaaaaaaaaa ;-)))) !!!
Was meint ihr dazu, dass Frauen am Herd zu stehen haben und sich um den Haushalt kümmern sollen????? Können das die Männer nicht mindestens genauso gut??? ;-)
ich finde alle Klischees immer nervend!! man kann doch nicht einfach alles verallgemeinern.
...das denke ich auch! Wobei bis zum gewissen Grad Klischees ja auch unterhaltsam sind - gerade zum Mann-Frau Thema. Nicht umsonst ist das oben zitierte Buch so eingeschlagen und Mario Barth scheint diesen Nerv ja auch zu treffen;-)
Und selbstverständlich ist es schön, wenn die Hausarbeit geteilt wird - begrüßenswert, wenn immer mehr Männer auch in den Erziehungsurlaub einsteigen. Letztendlich sollten solche Fragen aber gleichberechtigt in der Partnerschaft getroffen werden können. Oder wie der Alte Fritz schon gesagt hat "Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden".
Wenn diese Wahlfreihet gewährleistet ist - denke ich - spielt es auch irgendwann keine Rolle mehr, ob Mann, Frau oder beide am Herd stehen.
Hallo, kleine Info!!! Die Studis und Nicht-Studis lästern auch unter studivz zum Thema: in der Gruppe einewelt haus Magdeburg, schaut mal vorbei!
ach so.
welches "oben zitierte Buch"?
du solltest nicht immer alles, was du bei studivz geschrieben hast, genauso hierhin schreiben!
fragt sich nur wann die "Wahlfreiheit" gewährleistet ist... momentan scheint "die Gesellschaft" ja noch sehr verankert in ihren "alsthergebrachten Denkstrukturen". eh die Klischees aus den Köpfen sind, sind ein paar Jahrhunderte vergangen und dann gibt's wieder neue (Mann/Frau)Klischees, ich sags euch!
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